Jérémie Rhorer und Le Cercle de l'Harmonie zeigen im Brucknerhaus Linz eine Meisterleistung
«Das auf historischen Instrumenten musizierende Orchester Le Cercle de L'Harmonie unter seinem Gründer Jérémie Rhorer im Brucknerhaus begeistere mit einer bestechend uneitlen Interpretation von Brahms' erster Symphonie. (...) Jérémie Rhorer geht mit erstaunlich kleiner Streicherbesetzung ans Werk und schafft so akustisch Platz für ausgeklügelte klangliche Schattierungen. Selbst für "Brahms-Vielhörer" tat sich hier eine andere Welt auf, klang das Werk so, als hätte man es vorher nicht gekannt. Und das ist tatsächlich eine Meisterleistung, die auch das Orchester mittrug, denn Brahms auf Naturhörnern zu spielen ist zwar authentisch, aber für die Hornisten ein veritables Hasardspiel, das man beeindruckend gemeistert hat. Auch die restlichen Bläser überzeugten mit feinen Soli, und mit heimischen Aushilfen gelang so eine das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreissende Umsetzung der Brahms'schen c-Moll-Symphonie.
In c-Moll steht auch Bruckners Zweite, die im ersten Teil erklang. Auch hier fand Jérémie Rhorer ein überzeugendes Konzept, das ebenfalls mit der Durchsichtigkeit des Klangs spielte, aber auch mit schnellen Tempi, die das sonst meist anhaftende Bruckner-Pathos herausstrichen. Dadurch erhielt das Andante den richtigen Charakter und schwelgt in den edlen Melodien, ohne jedoch überladen zu wirken. Auch die anderen Sätze verfehlten in dieser Lesart nicht ihre Wirkung. (...) Ein vor allem wegen der erfrischend neuen, doch sehr am Original entlangführenden Interpretation absolut spannendes Konzert.»
Oberösterreischische Nachrichten, Michael Wruss
«Brahms' 1. Sinfonie war von Beginn an mit überwältigender Kraft durchsetzt, die aber im Andante von Wunsch nach Ruhe und Frieden beseelt war. Enorme Klangtürme setzten im Finale zu einem feierlichen Freudenhymnos ein, der von den Hörnern brillant intoniert wurde. Mit voller Energie motivierte der Dirigent sein Ensemble und wurde mit stürmischem Applaus und Bravorufen belohnt.»
Kronen Zeitung, Fred Dorfer