der Wagner-Ring endet mit einer grandiosen Götterdämmerung unter der Leitung von Gianandrea Noseda am Opernhaus Zürich
Mit Kuhle hat das Dirigat des fur seine vorigen Ring-Teil-Dirigate viel gefeierten Gianandrea Noseda wahrlich nichts zu tun. Er setzt oft auf straffe Tempi, viel Lautstarke, manchmal blitzen Details auf, die sonst selten zu horen sind. Wunderbar, wie sich bei der ersten Begegnung von Siegfried und Brunnhilde gleichsam Transparenz-Fenster offnen, wie filigran da die orchestrale Begleitung klingt!
BR-KLASSIK, Jorn Florian Fuchs
Und so zelebriert Gianandrea Noseda das vieldeutige «Erlosungsmotiv» in den finalen Takten so leuchtend hell und visionar, dass man es nur als Hoffnungszeichen horen kann.Noseda fullt mit der Philharmonia noch weitere, wohl bewusst gelassene Leerstellen der Regie. Zu den grossen Orchesterpassagen, etwa der «Rheinfahrt» und dem «Trauermarsch», fallt der Vorhang - ein Wagnis angesichts unserer bilderwutigen Zeit. Doch es macht klar: Es ist die Musik, nicht irgendein Konzept, die das komplexe Gefuge der Tetralogie zusammenhalt. Und Noseda geht voli auf in der Rolle als Sinnstifter; er ist - wie schon in den ersten drei Teilen - ein fesselnder Erzahler, der die Spannung unablassig am Brennen halt.
Neue Zürcher Zeitung, Christian Wildhagen
Stehende Ovationen gab es fur Dirigent Gianandrea Noseda und die Philharmonia Zurich. Vollig verdient. Nach den Fliessbewegungen der ersten Takte verlassen sie schon bald die Komfortzone, lassen die heitere Welt Siegfrieds eindrucklich auf die wuste Hagens prallen, verweben gekonnt die Motive, schmettern dem Publikum mithilfe des Chors ein unerbittliches «Hoiho!» entgegen. Die diversen solistischen Einsatze kommen souveran aus dem Graben und aus dem Off, die sinnlichen Lautmalereien machen Lust auf mehr
Tages Azeiger, Simon Bordier
Gianandrea Noseda continued his fine and balanced take on the score on this final night. Wagner composed the Gotterdammerung in the 1870s, bringing a 25-year journey to culmination. Since starting the cycle in the late 1840s, Wagner also composed Die fvleistersinger and Tristan und Isolde and the development is audible. As Noseda explains in the programme, the three foregoing evenings' musical composition peaks in this last one.
Seen and Heard International, Michael Fischer
Of course, Gianandrea Noseda is once again the other star of this evening notwithstanding the overly muscular musicianship. The tempora! relationships are exciting, the soloistic moments are great, the orchestrai sound remains transparent all the way down to the orchestrai tutti.
Leidmotief, Jos Hermans
Une esthétique fondée sur une direction orchestrale spectaculaire, à laquelle contribue l'acoustique incroyablement claire de cette salle d'un rococo 1900 tellement drole, relativement petite, un millier de places, où la fosse d'orchestre semble proportionnellement démesurée. (...) Les deux grands poèmes symphoniques qui s'insèrent dans le Crépuscule, le Voyage de Siegfried sur le Rhin au premier acte et la fvlarche funèbre du troisième sont de spectaculaires moments de rutilance sonore, très analytiques, avec pour le premier beaucoup de nerf (d'italianità?), des accents marqués, une polyphonie clairement audible, de grandes houles de cordes, et une projection formidable des vents, une puissance qu'on ressent dans l'estomac ... et pour la Marche un tempo allant et superbe (délices voluptueuses des cors, profondeur tellurique des trombones), des accords implacables et rebondissants à la fois, un soin apporté aux textures et une progressive animation du discours menant jusqu'aux derniers accords, térébrants, bref une orgie de sonorités !
Forumopera, Charles Sigel
So wie zum Beispiel bei Gianandrea Noseda ... wie wunderbar lasst der Zurcher Generalmusikdirektor die Wellen des Rheins flieBen und die machtigen Heldenmotive kronen! Eine Gesamtkunstwerksinfonie fur sich schreitet aus dem Graben, als stunde man direkt vor dem Gralstempel. Und auch im zweiten, per se flotteren Aufzug findet er die richtige Stimmung und sturzt den stimmstarken Mannenchor mit Feuer und Fiamme indie tonenden Hagen-Rufe.
Klassik begeistert, Johannes Karl Fischer
Gianandrea Noseda und die Philharmonia Zurich schaffen die uberwéiltigende tonende Klammer, die neben dem einheitlichen Drehbuhnenbild die Tetralogie zusammenhéilt. Mit einem Farbspektrum, mit dynamischer Feinzeichnung und einer Klangsinnlichkeit sondergleichen wird aus dem Graben das Buhnengeschehen verdeutlicht, kommentiert, unterlaufen, entlarvt, konterkariert ... Unter der Leitung seines Chefdirigenten wird das Orchester zum aktiven, sinnstiftenden Mitakteur im komplexen Spektakel, sodass es fast naturlich, zumindest verstéindlich scheint, dass die ansonsten meisterlich gewahrte Klangbalance im 2. Akt stellenweise leicht aus dem Lot geréit. Ganz wunderbar dagegen die Idee, dass fur die beiden orchestralen Zwischenspiele, «Rheinfahrt» und «Trauermarsch», der schwarze Vorhang unten bleibt - no Video, no Pics, wie sonst ublich - nur reine Musik, die ihren rauschhaften Sog, ihre erotische Kraft, aber auch ihre spinnwebzarte Melancholie voli entfalten kann.
rauchszeichen, Bruno Rauch
Gianandrea Noseda, General Music Director of the Zurich Opera House completes his run of performances of Wagner's Götterdämmerung on Sunday, December 3, 2023. This will mark the completion of a milestone on which he embarked in April 2022 when he conducted his first "Ring" opera, Das Rheingold