Philharmonisches Konzert am Opernhaus Zürich: Gianandrea Noseda dirigiert Brahms und Dvorak
«New General Music Director Gianandrea Noseda has commenced his tenure at Zurich Opera with Trovatore. His orchestral series with the Philharmonia Zurich, the opera house orchestra, started – spectacularly – with this concert, Brahms’s First Piano Concerto and Dvorak’s Eighth Symphony. This concert proved that Noseda is equally at home and superbly proficient in the opera pit as well as on the symphonic stage. (…) (after the Brahms:) Trifonov appeared to have stolen the show, and Noseda’s limelight, but the best was yet to come. Dvorak’s Eight Symphony balances sunshine and darkness, characteristic of much Czech music. This performance was beautifully paced and phrased, and all the players of the Philharmonia Zurich covered themselves in glory. (…) Noseda soon whipped the orchestra into a frenzy and showed us the greatness of this work, unjustifiably much less often played than the Seventh or Ninth.»
Seen and Heard International, John Rhodes
«Hauptstück des Abends bildet Dvoraks achte Sinfonie, die gemeinhin als die lyrischste und böhmischste seiner neun Sinfonien angesehen wird. Im Konzert wird schnell klar, dass Noseda diese Lesart nicht bestätigen will. Als wahres Energiebündel steht er vor dem Orchester – bei einem sinfonischen Konzert versteckt sich der Dirigent eben nicht im Orchestergramen – und fordert seinen Musikern die letzten Reserven ab. Die lyrische Sinfonie verwandelt sich unter seinem Dirigat in ein höchst dramatisches Gebilde.»
NZZ, Thomas Schacher
«Die Philharmonia Zürich begeistert mit hinreissender Spielfreude, glänzt mit singenden Celli, berührt mit elegischen und virtuosen Passagen der Holzbläser im Nocture-artigen Adagio, in dem die Violinen dann gekonnt Plaudern und Kichern und der Konzertmeister Barlomiej Nizial ein wunderbares Solo spielt. Mit angebrachter Süsse erklingt der an Tschaikowski gemahnende Walzer des dritten Satzes. Energisch intonieren die Trompeten die Fanfare, welche das Finale einleitet. (…) Meisterhaft setzt sie Soloflöte ein, unerbittlich akzentuiert Noseda das Pochen, welches uns die Ohren von all den Dvorak so unermüdlich eingefallenen Melodien und Themen zu putzen versucht. Eine Entschleunigung setzt nun ein, mit ruhiger Hand lässt Gianandrea Noseda die Verarbeitung des Themenreichtums erklingen, bevor er die Philharmonia Zürich zum keinen Effekt scheuenden, rasanten Furiant-Schluss führt. Der verdiente Jubel des Publikums kennt kaum Grenzen.»
Oper aktuell, Kaspar Sannemann